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Fachporträt «Französisch»

Dieses Fachporträt gibt einen kompakten Überblick über die zentralen Bildungsziele, Inhalte und Besonderheiten des Fachbereichs Französisch für den Unterricht im Kanton Bern. Es verweist auf praxisnahe Informationen und Materialien, die Lehrpersonen bei der Umsetzung im Unterricht unterstützen.

Darum geht es

Französisch als Fremdsprache wird im Kanton Bern seit 2010 ab dem 3. Schuljahr unterrichtet – dies als Folge der gesamtschweizerischen Sprachenstrategie und im Rahmen des HarmoS-Konkordats. Das Ziel ist, die Mehrsprachigkeit und interkulturelle Kompetenz der Schülerinnen und Schüler zu fördern. Der Unterricht stärkt die Kommunikation in der zweiten Landessprache und das Verständnis zwischen den Sprachgemeinschaften.

  • Lektionentafel des Kantons Bern

  • Lehrplan «Französisch» des Kantons Bern

Ergänzend dazu bieten Begegnungen mit Menschen französischer Muttersprache Gelegenheit, Französisch in authentischen Situationen zu sprechen. Verschiedene Austauschaktivitäten wie Exkursionen ins Zielsprachgebiet, virtuelle Kommunikation, Einzel- oder Klassenaustausche etc. ermöglichen es den Schülerinnen und Schülern, die gelernte Sprache in realen Situationen anzuwenden. Dies kann die Motivation stärken, Französisch zu lernen (vgl. LP 21, Authentische Begegnungen und direkter Kontakt). Weiter kann der Unterricht in der Fremdsprache (je nach Ressourcen und Potenzial der Lehrpersonen) durch Phasen bilingualen Unterrichts ergänzt werden (vgl. LP 21, Bilinguale Unterrichtssequenzen und immersiver Unterricht).

Kompetenzen und Ziele

Die angestrebten Sprachkompetenzen orientieren sich am Gemeinsamen europäischen Referenzrahmen (GER) und berücksichtigen feinere Zwischenstufen, die für den schulischen Kontext entwickelt wurden. Die Grundansprüche im 2. und 3. Zyklus sind im Lehrplan 21 festgehalten (vgl. LP21, Grundansprüche Fremdsprachen). Die Grundansprüche im 2. und 3. Zyklus sehen wie folgt aus:

Das Hör- und Leseverständnis steht im Fokus, während die Schreibkompetenzen etwas weniger stark gewichtet werden. Ziel ist eine funktionale Mehrsprachigkeit: Schülerinnen und Schüler sollen sich in verschiedenen Situationen sprachlich zurechtfinden. (vgl. LP21, Didaktische Hinweise).

Hinweise zum 1. Zyklus
Obschon der Fremdsprachenunterricht erst im 2. Zyklus beginnt, wird die Bewusstheit für Sprache bereits im 1. Zyklus gefördert. Die Lernenden begegnen verschiedenen Sprachen und werden dadurch für sprachliche und kulturelle Vielfalt sensibilisiert (vgl. LP21, Hinweise zum 1. Zyklus). Auch immersive bzw. bilinguale Sequenzen bieten sich im 1. Zyklus an.

Hinweise zum 2. Zyklus
Im Kanton Bern treten die Schülerinnen und Schüler am Ende der 6. Klasse in die Sekundarstufe I über. Französisch ist ein Selektionsfach und u. a. relevant für die Niveaueinteilung im 3. Zyklus.

Unterrichtsplanung

Die Schulen haben die Möglichkeit, zwischen folgenden wahlobligatorischen Lehrmitteln zu wählen:

Primarstufe:

  • «Mille feuilles» (Schulverlag)
  • «Ça roule» (Klett)
  • «dis donc!» (Lehrmittelverlag Zürich)

Sekundarstufe:

  • «Clin d’oeil» (Schulverlag)
  • «C’est ça» (Klett)
  • «dis donc!» (Lehrmittelverlag Zürich)

Sämtliche Lehrmittel stellen Planungshilfen zur Verfügung, die der Orientierung dienen.

«dis donc!» wurde für Französisch als zweite Fremdsprache entwickelt. Bis Ende der Primarstufe wird daher mit «dis donc! 6» ein Niveau A.1.2 angestrebt – anstatt des Niveaus A.2.1, das für Französisch als erste Fremdsprache vorgesehen ist. Deshalb wird empfohlen, bei einem Einsatz von «dis donc! 5–6» im Kanton Bern die «Handreichung zu ‹dis donc! 5–6›» zu berücksichtigen.

Hinsichtlich spezifischer Software etc. wird der gezielte Einsatz mobiler Endgeräte empfohlen, damit die Schülerinnen und Schüler Wortschatz trainieren sowie die digitalen Inhalte der Lehrmittel hören und sehen können. Weiter bietet es sich an, pro Klasse einige Wörterbücher (minidic, mididic) sowie Bücher und Hefte in der Zielsprache und in den Herkunftssprachen der Klassen zur Verfügung zu stellen.

Vernetzung und Interdisziplinarität

  • Sprachvergleiche mit der zweiten schulischen Fremdsprache Englisch und mit den Herkunftssprachen der Lernenden.
    →  Hier geht es zum Fachporträt «Englisch»
  • Verbindung mit «Medien und Informatik»: Französische Geschichten programmieren, digitale Lerninhalte auf Französisch nutzen, Plattformen für Französisch etc.
  • Sprachaufenthalte und Begegnungen mit französischsprachigen Personen oder Klassen. 
  • Denkbar sind zahlreiche fächerverbindende Ansätze: In NMG etwa ausserschulische Lernorte, in BG oder TTG Museumsbesuche oder die Beschäftigung mit bandes dessinées; in Sport sportliche Aktivitäten wie ein zweisprachiger Schlittschuhlauf-Event oder ein zweisprachiges Sportlager; in Musik die Analyse und Beschäftigung mit Musik aus dem frankophonen Sprachraum oder das Kennenlernen frankophoner Künstler:innen und Musiker:innen

Entwicklungen im Fachbereich, Perspektiven und Trends

  • Medienkompetenzen
    Integration KI-gestützter Sprachlernwerkzeuge, von Apps, personalisierte Lernstände, niederschwellige Austauschangebote innerhalb der Schweiz oder auch virtuelle Austauschprogramme, Erweiterung des Sprachunterrichts durch virtual reality und gamification.
  • Kulturelle Vielfalt
    Unterschiedliche Zugänge zum frankophonen Sprach- und Kulturraum und zu Werken oder Produkten aus diesem, beispielsweise aus Kanada, Belgien, Algerien etc.

Ressourcen und Links

Die Seite «Ressourcen und Links» ergänzt das Lehrmittelverzeichnis durch eine kuratierte Sammlung praxisnaher und ergänzender Lehr- und Lernmaterialien. Sie bietet Inspiration und Unterstützung im Planen und Durchführen des Unterrichts im Fachbereich «Französisch».

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