Planen in NMG, NT, WAH, RZG und ERG
Professionelles Planen gehört zu den Kernaufgaben von Lehrpersonen – gerade weil Unterricht nie vollständig vorhersehbar ist. Lernprozesse verlaufen individuell. Durch eine gute Planung gelingt es noch besser, verschiedene Lernwege mitzudenken und gezielt auf unterschiedliche Lernvoraussetzungen und Lernprozesse einzugehen. Planen heisst also, in Alternativen zu denken und bewusst Entscheidungen zu treffen.
Der Kompetenzaufbau des Lehrplans 21 bildet den Ausgangspunkt jeder Planung. Kompetenzen entwickeln sich nur durch kumulatives Lernen: wiederholtes Anwenden, vielfältige Zugänge und eine nachvollziehbare Abfolge über mehrere Jahre. Sorgfältige Zyklus- und Jahresplanungen unterstützen die Lernprozesse der Schülerinnen und Schüler und helfen ihnen, fachliche Zusammenhänge auch über mehrere Quartale und vielleicht sogar Jahre hinweg zu erkennen. Damit wird Planen zu weit mehr als reiner Vorbereitung – es ist bereits Unterrichtshandeln. Planen beeinflusst den Unterricht entscheidend. Unterrichtshandeln beginnt also nicht erst vor der Klasse, sondern schon in dem Moment, in dem Zeit in eine durchdachte Planung investiert wird.
Langfristige Planung verändert den Blick im schulischen Alltag: Nicht «Was mache ich nächste Woche?» steht im Zentrum, sondern «Wo sollen die Schülerinnen und Schüler im Kompetenzaufbau am Ende stehen?». Dieses rückwärtsgerichtete Prinzip klärt Ziele und stärkt die Wirksamkeit des Unterrichts. Planen beginnt somit am Ende.
Zyklus- und Jahresplanungen fördern die Kommunikation. Sie schaffen Transparenz über Ziele, Inhalte und Vorgehen, sichern Absprachen und unterstützen Übergänge zwischen Schulstufen. Sie können den Austausch im Team und Kollegium stärken. Planungen sind auch eine Grundlage, um den Schülerinnen und Schülern und deren Eltern Orientierung zu geben und Aufbau und Zusammenhänge sichtbar zu machen.
Aufbau der Planungshilfen
Die vorliegenden Zyklus- und Jahresplanungen sind eine Möglichkeit, wie ein Zyklus oder ein Schuljahr inhaltlich strukturiert werden kann. Sie werden als Angebote verstanden, die für die konkreten Situationen angepasst werden.
Es ist wichtig, aus den aufgeführten Kompetenzstufen einen eigenen Schwerpunkt zu wählen.Dort, wo viele Kompetenzstufen erwähnt werden, soll bewusst ein Schwerpunkt gesetzt werden, der zur Schule und zur Klasse passt.
Für Mischklassen gilt: Es wird an einer gemeinsamen Jahresplanung für alle Schülerinnen und Schüler in einer Klasse gearbeitet. Das Grundprinzip lautet: Alle Kinder einer Klasse arbeiten am gleichen Gegenstand.