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Fachporträt «Gestalten»

Dieses Fachporträt gibt einen kompakten Überblick über die zentralen Bildungsziele, Inhalte und Besonderheiten des Fachbereichs Gestalten für den Unterricht im Kanton Bern. Es verweist auf praxisnahe Informationen und Materialien, die Lehrpersonen bei der Umsetzung im Unterricht unterstützen.

Darum geht es

Der Fachbereich Gestalten setzt sich aus dem Bildernischen Gestalten (Bild und Kunst) und dem Textilen und Technischen Gestalten (Design und Technik) zusammen.
Die Fachbereichslehrpläne im Bildnerischen Gestalten (BG) und im Textilen und Technischen Gestalten (TTG) basieren auf derselben Grundstruktur. Sie sind in die Kompetenzbereiche Wahrnehmung und Kommunikation, Prozesse und Produkte sowie Kontexte und Orientierung unterteilt und werden durch die Überfachlichen Kompetenzen ergänzt.

Hinweise zur Lektionentafel Gestalten:

  • Für den Kindergarten gibt die Lektionentafel keine Aufteilung der Unterrichtszeit vor.
  • Die Anzahl Wochenlektionen Gestalten (BG und TTG) für das 1. bis 9. Schuljahr zeigt die folgende Abbildung.
  • Der Unterricht im TTG findet in Halbklassen statt.
  • Lektionentafel des Kantons Bern

  • Lehrplan «Gestalten» des Kantons Bern

Kompetenzen und Ziele

Bildnerisches Gestalten
In der heutigen Zeit sind visuelle Medien und digitale Kommunikationsformen allgegenwärtig und spielen eine zentrale Rolle im Austausch von Informationen und Ideen. Das Verständnis visueller Inhalte sowie die Fähigkeit, sich durch Bilder auszudrücken, sind daher essenzielle Kompetenzen, die Schülerinnen und Schüler insbesondere im Rahmen des Schulfachs Bildnerisches Gestalten (BG) entwickeln können.

Textiles und Technisches Gestalten
Das Schulfach Textiles und Technisches Gestalten (TTG) setzt sich mit den Grundbedürfnissen des Menschen auseinander (unter anderem mit Ernährung, Kleidung, Wohnen, Mobilität, Kommunikation). Die Möglichkeiten, diese Grundbedürfnisse zu erfüllen, bilden auch die zentralen Themen und Handlungsfelder des Fachs TTG. Im Vordergrund steht dabei das Ziel, das Technik- und Designverständnis zu fördern. Im TTG-Unterricht können Projekte mehrperspektivisch betrachtet und mögliche Produkte unter ästhetischen, technisch-funktionalen, soziokulturellen, historischen, ökonomischen und ökologischen Gesichtspunkten entwickelt und umgesetzt werden.

1. Zyklus
Im 1. Zyklus stehen explorative Zugänge und Prozesse im Vordergrund. Ausgewählte Themen aus der Lebenswelt der Kinder regen vielfältige gestalterische Prozesse an und fördern das Interesse an Darstellungs-, Funktions- und Konstruktionsweisen. Fantasie- und Spielwelten spielen insbesondere für junge Kinder eine zentrale Rolle. Im Zusammenhang mit den Entwicklungsorientierten Zugängen stehen die Bereiche Fantasie, Motorik und Zusammenhänge und Gesetzmässigkeiten im Vordergrund.

2. und 3. Zyklus
Im Zyklus 2 und 3 vertiefen die Kinder und Jugendlichen ihre handwerklichen und gestalterischen Fähigkeiten und erweitern ihr Wissen und ihre Haltung. Sie gewinnen neue Perspektiven und bauen ihr Kontextwissen aus. Dabei werden sie ermutigt, Prozesse und Funktionsweisen kritisch zu hinterfragen und kreative Strategien eigenständig anzuwenden und anzupassen.

Unterrichtsplanung

Lehrmittel
Im BG und im TTG stehen mehrere empfohlene Lehrmittel zur Auswahl. 

Spezialräume und Infrastruktur
Damit sicheres und effizientes Arbeiten in allen im Lehrplan 21 genannten Kompetenzbereichen – unter anderem Material, Verfahren, Kontexte und Orientierung – gewährleistet ist, findet Unterricht in gut ausgestatteten Spezialräumen statt. Ergänzende flexibel nutzbare Räume sind Aussenräume, Medienräume, Nasszonen, Aula.
Ein zeitgemässer Unterricht erfordert eine zuverlässige WLAN-Abdeckung, den Einsatz digitaler Geräte sowie flexible Räume als «Makerspaces».
Ein reichhaltiges, systematisches und leicht zugängliches Materiallager unterstützt den Unterricht sowie die Gestaltungs- und Designprozesse der Lernenden. Eine Bibliothek mit aktueller Literatur dient als Inspiration.

Sicherheitsbestimmungen
Die Arbeitssicherheit hat im TTG eine hohe Bedeutung. Als Grundlagen und Richtlinien dienen folgende Merkbältter:

Vernetzung und Interdisziplinarität

  • Zusammenspiel mit anderen Fächern, Perspektiven und überfachlichen Anliegen (insbesondere RZG, NT, MI, WAH).
  • Mitwirkung des Fachs in den Bereichen Berufliche Orientierung, BNE und Medien und Informatik.
  • Einbindung von ausserschulischem Lernen im Sinn einer weiteren Fachperspektive: Museum, Galerien, Atelierbesuche, Produktionsstätten.

Entwicklungen im Fachbereich, Perspektiven und Trends

Ein besonderer Fokus liegt im TTG auf dem nachhaltigen Umgang mit Ressourcen, der Förderung der Kreislaufwirtschaft sowie der Auseinandersetzung mit digitalen Gestaltungs- und Produktionsverfahren (Making). Zudem beschreibt das 4K-Modell (Kollaboration, Kommunikation, Kreativität und Kritisches Denken) zentrale Schlüsselstellen für die Zukunft. Es hat auch im Fach TTG eine hohe Relevanz.
Digitale Bilder und Verfahren können mit analogem Gestalten wie Zeichnen, Malen oder Drucken als Crossover verbunden werden.
In explorativ und experimentell angelegten Unterrichtssettings unterstützt ein sensibler Umgang mit generativer KI die Entwicklungsprozesse von Bildideen.
Die Problemlösefähigkeit gezielt zu fördern, bildet die Basis dafür, KI kritisch, differenziert und bewusst zu nutzen. Die manuellen Fertigkeiten zu stärken, trägt dazu bei, Zusammenhänge und Phänomene im Kontext der fortschreitenden Digitalisierung des Alltags besser zu verstehen.

Ressourcen und Links

Die Seite «Ressourcen und Links» ergänzt das Lehrmittelverzeichnis durch eine kuratierte Sammlung praxisnaher und ergänzender Lehr- und Lernmaterialien. Sie bietet Inspiration und Unterstützung im Planen und Durchführen des Unterrichts im Fachbereich Gestalten.

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